Paradoxien des Öffentlichen / Ruhr.2010

  • Paradoxien des Öffentlichen 2008/"Kaiserberg" (Lechner/Lüdicke)

  • Paradoxien des Öffentlichen 2008/"Kaiserberg" (Lechner/Lüdicke)

  • Paradoxien des Öffentlichen 2008/"Kaiserberg" (Lechner/Lüdicke)

  • Paradoxien des Öffentlichen 2008/"Kaiserberg" (Lechner/Lüdicke)

Projekt

Paradoxien des Öffentlichen war eines der ersten Projekte des Kulturhauptstadtjahres 2010. In einem internationalen Wettbewerb waren 2007 Künstler aufgerufen worden, Arbeiten für Straßen und Autobahnen, für die „durch Konsum geprägten Innenstädte und für die neuartigen immateriellen Räume, die vor allem durch die Mobiltelefonie entstehen, zu entwerfen“.

Insgesamt hatten 355 Künstler und Künstlerinnen aus 20 Ländern, darunter Australien, USA, Kanada, Singapur, Argentinien, Brasilien, den Philippinen, Marokko sowie aus ganz Europa – Italien, Spanien, Portugal, England, Belgien, Frankreich, Niederlande, Litauen, Österreich, Schweiz, Finnland und Kroatien – ihre Arbeiten zum Wettbewerb eingereicht, der erstmals von der Stadt Duisburg und der Duisburg Marketing GmbH unter Mitwirkung der Kulturhauptstadt RUHR.2010 ausgeschrieben worden war.

Den ersten Preis und 5.000 Euro haben Felix Lüdicke und Korbinian Lechner (Wien/München) erhalten, die ihre Arbeit „Kaiserberg“ direkt am Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg realisierten: 500 orangefarbene Liegestühle, auf denen typische Urlaubsziele der Menschen aus dem Ruhrgebiet zu lesen sind, verwandelten eine Freifläche so in einen „Ort der Wünsche“.

vierfahrt/4F begleitete den Wettbewerb Paradoxien des Öffentlichen ab der Phase der Realisierung der Preisträger-Projekte.

So kam es, dass wir uns im Mai 2008 am „Unort“ Autobahnkreuz Kaiserberg für eine Woche plötzlich fühlten wie am Strand von Rimini.

Die 500 Liegestühle wurden akkuratestens in Reih und Glied gestellt und sorgten so für eine Transformation der Autobahn zum Autostrand.

Ständige Hintergrundsgeräuschkulisse während des Aufbaus war für uns somit nicht das Rauschen der Wellen, sondern das Rauschen des Verkehrs.

Aber 32° im Schatten und Arbeitszeiten von 07.00 Uhr bis 22.00 Uhr sorgten nach einem Tag durchaus für ein bißchen „Urlaubsfeeling“!

Die größte Herausforderung war, die Liegestühle „verkehrssicher“ zu verankern und dabei nicht das künstlerische Gesamtbild zu beeinflussen. Aufgrund der immensen Bodenverdichtung an dieser Stelle, fiel die Lösung der Verankerung mittesl Bodenankern leider durch. So fiel die Wahl – oder auch Qual – auf je zwei rechteckige Betonplatten mit einem Gewicht von je ca. 20 kg pro Liegestuhl.

Die Paradoxien des Öffentlichen wurden für uns so auch zu den Paradoxien der Arbeitswelt.

Details

Client: Duisburg Marketing GmbH/Ruhr.2010 GmbH

Tags: ERLEBNIS, KULTUR, RAUM

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